In Schumpeters (1912) Definition von Innovation findet sich auch, dass das Erschließen neuer Märkte durchaus als Innovation gesehen werden kann. Was zunächst nur als eine Ausprägung einer umfassenderen Marketingstrategie im geographischen Sinne wirkt, stellt sich als Innovation dar, weil nur in den seltensten Fällen bestehende Technologien, Geschäftsmodelle oder Produkte ohne jegliche Änderung auf geographisch neuen Märkten eingeführt werden können. In der Regel müssen selbst bestehende Produktkonzepte modifiziert werden, um lokalen, regionalen oder nationalen Anforderungen gerecht zu werden.
Dabei ist nicht notwendigerweise davon auszugehen, dass es sich dabei ausschließlich um die Erfüllung regulativer Auflagen wie Umweltschutzauflagen handelt. Vielmehr sind Veränderungen auch durch unterschiedliche Kundenanforderungen induziert. Im Falle der Anpassung von Gütern und Dienstleistungen auf nationale Anforderungen ist dann eher im Tätigkeitsspektrum der Entwicklung – im Gegensatz zur Forschung – zu sehen. Hier ist systematisches Innovationsmanagement – in einer weit definierten Form – in die Pflicht genommen, wenn es darum geht, mit bestehenden Produkten Grenzen zu überwinden und neue Märkte zu erschließen (Gassmann und von Zedwitz 1999).
Innovationsmanagement ist dann von essentieller Wichtigkeit, wenn bestehendes Wissen, bestehende Ideen und Produkte in neue Märkte übertragen werden oder neue Märkte mit bestehendem Knowhow überhaupt erst erschlossen und generiert werden sollen. Hierbei handelt es sich nicht um die Erschließung neuer geographischer Märkte mit regional adaptierten Produkten, sondern um die Übertragung bestehenden Wissens in völlig neue Bereiche. Die Überwindung der herkömmlichen Grenzen der Anwendung bestehenden Knowhows hat profunde Veränderungen innerhalb der bestehenden Unternehmen zur Folge. Selbst erfolgreiche Innovationsprozesse müssen auf die neue Anwendung bestehender Technologien und bestehender Kompetenzen angepasst werden.
Oben sind wir davon ausgegangen, dass die Integration von Kunden in den Innovationsprozess vorteilhafte Wirkungen auf den Innovationserfolg generiert. Implizit haben wir dabei angenommen, dass uns die Integration von Kunden in den Innovationsprozess dabei hilft, die Bedürfnisse der Kunden besser zu verstehen. Wobei ‚verstehen‘ hier das entscheidende Wort ist. Um Kunden beziehungsweise Nicht-Kunden zu verstehen nehmen Unternehmen erhebliche Anstrengungen auf sich.
In den vergangenen zehn Jahren haben sich Methoden etabliert, die Ihnen helfen Ihre Kunden oder auch Ihre Nicht-Kunden zu verstehen. Ein wirklich interessantes Set an Methoden stellt Design Thinking dar, das Sie dazu anregt mit dem Blick und der Herangehensweise von Designern an Kundenbedürfnisse und deren Lösung heranzugehen.
Einführung in Design Thinking
Design Thinking bei Adidas
Wenn Sie glauben, dass Design Thinking nur für Unternehmen ist, die Güter produzieren, dann sehen Sie sich den Beitrag von Marc Stickdorn an. Wenn Sie die Vermutung hatten, dass Design Thinking auch für Service-Unternehmen interessant ist, dann sollten Sie sich diesen Beitrag auch ansehen. Sie werden in Ihrer Vermutung bestärkt.